
Das Selbst als Ziel auf dem Weg der Individuation
Der Weg der Individuation führt uns aus einer frühen Form von Ganzheit kommend – über verschiedene Stufen der Differenzierung und durchlebten Krisen und Wandlungen – in die gereifte Ganzheit der zweiten Lebenshälfte. Diese ist symbolisiert durch den Kreis und verbindet die unterschiedlichen Ebenen vertikal durch die Ich-Selbst-Achse.
Ganz werden heißt: zum wahren Selbst – in die eigene Mitte finden.
In der kunsttherapeutischen Gestaltung tauchen Ganzheitssymbole aus der Seelentiefe eines erweiterten Bewusstseinszustands von selbst auf und repräsentieren das Selbst. Ganzheitssymbole sind Selbst-Symbole. Als Ganzheitssymbol par excellence gilt das Mandala. Es besteht im Wesentlichen aus einem Kreis mit einem Mittelpunkt, oft auch mit einem eingeschriebenen Quadrat und / oder Kreuz. Symbole des Selbst können sich aber auch in anderer Gestalt zeigen, z.B. als Baum, Berg, menschliche Figur oder Kugel.

Ganzheitssymbole entstehen durch die Dynamik der Seele, nachdem meist ein längerer Prozess der Konfliktarbeit und des Ringens um die Integration von gegensätzlichen Persönlichkeitsanteilen auf dem Weg der Individuation stattgefunden hat. Der gestaltende Mensch erlebt in diesen Selbst-Symbolen tiefe Sinnhaftigkeit und seine eigene Spiritualität durch den Anschluss an das kollektive Unbewusste, was jeweils einen Markstein in der therapeutischen Arbeit bedeutet. Aus jungianischer Sicht konstelliert sich der Archetyp des Selbst durch die Vereinigung der Gegensätze.
Ganzheitssymbolik im kunsttherapeutischen Gestalten und ihre spirituelle Dimension als PDF